Philosophische Praxis eu
Darmstadt / Zadar
„Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein
Geschöpf; leiste deinen Zeitgenossen, aber was sie
bedürfen, nicht was sie loben.“
(Friedrich Schiller, Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen)
Philosophische Praxis
Eine Alternative zur psychologischen Beratung …
Philosophisches Seminar
Philosophie am Wochenende,
ein halbjährliches Philosophie-Seminar ...
Philosophisches Café Griesheim
Eine Philosophische Gesprächsrunde in gemütlicher und anregender Atmosphäre.
Fortbildung für Lehrende
Bildung, Kultur und Identität : Philosophische Reflexionen zur europäischen Identität, Osterferien (Hessen) 2023, Bildungsurlaub in Italien …
Begleitung wissenschaftlicher Arbeiten
im Fachbereich Philosophie und Literaturwissenschaften …
Philosophische Reisen
Eine Woche philosophieren in Kroatien: in Žman, einem kleinen, traditionsbelassenen Ort auf Dugi Otok …
„Die Philosophie ist … nicht geeignet, öffentlich
zur Schau gestellt zu werden. Sie besteht nicht
aus Worten, sondern aus Taten. Sie dient auch
nicht dazu, den Tag in angenehmer Unterhaltung
zu vertun und uns die Zeit zu vertreiben. Sie
bildet und gestaltet die Seele, ordnet das Leben,
regelt die Handlungen und zeigt uns, was zu tun
und zu lassen ist. Sie steht am Steuer und gibt
uns den richtigen Kurs durch die Gefahren der
Wellen an. Ohne sie kann niemand furchtlos und
sorgenfrei leben. Unzähliges geschieht in jeder
Stunde, was Rat verlangt, den man sich von ihr
holen muss.“
(Seneca)
Was ist philosophische Praxis?
Die Philosophische Praxis hat sich im Laufe der letzten vierzig Jahre nach ihrer Gründung durch G. B. Achenbach im Jahre 1981 international als „philosophische Lebensberatung“ etabliert. Der philosophische Praktiker maßt sich allerdings nicht an, Ratschläge zu erteilen oder Lebenshilfe zu verabreichen – eine solche „ergibt sich“ vielmehr, wenn es gelingt, und kann sich nur „ergeben“, denn: „Die wesentlichen Dinge erfüllen sich auf indirektem Wege“ (Gerd Achenbach).
Der „Gast“ der Philosophischen Praxis und der philosophische Praktiker treten ein in ein Gespräch – Anfang und Thema des Gesprächs werden vom Besucher vorgegeben. Der Praktiker versucht, das Geschilderte mitzudenken, wird ihm, wenn es gelingt, neue Facetten abgewinnen, die durch die Gewohnheit des Wohlbekannten verborgen sind, gemäß einem Wort von Hegel: „Das Bekannte überhaupt, ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt.“
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Die philosophische Praxis versteht sich als Alternative zur psychologischen Beratung, soll und kann diese gewiss nicht ersetzen, aber in vielerlei Hinsicht ergänzen. Der philosophische Praktiker sitzt nicht vor einem zu Beratenden, wie es einmal humorvoll über den Psychoanalytiker geäußert wurde, wie die Katze vor dem Mausloch und wartet darauf, dass Ödipus herauskommt. Er betrachtet seinen Gegenüber mit anderen Worten nicht als weiteren Beleg für die Richtigkeit seiner Lehre.
Der philosophische Praktiker verfügt weder über eine Methode noch eine Theorie, die „anzuwenden“ wäre, oder wenn doch, dann über viele. Einerseits ist er weltanschaulich Polytheist, ohne deshalb unentschieden zu sein, andererseits schreckt er vor dem „Selbstbornierungszwang“ (Odo Marquard) der Anwendung einer Methode auf einen Einzelfall zurück. Er schöpft dagegen im Idealfall aus einer dreitausendjährigen philosophischen und literarischen Tradition, welche ihn gelehrt hat, gegenwärtige Dringlichkeiten und Selbstverständlichkeiten aus einer milden Distanz zu betrachten und Demut zu empfinden, insbesondere auch für die Besonderheit der jeweils individuellen Geschichte.
Während der psychologische Ratgeber seinen Blick vor allem auf das Bewusste und Unbewusste richtet, auf das Innere und seine Vorgeschichte, betrachtet der Philosoph seinen Gegenüber in seiner Verstrickung in Gegenwärtigem und Geschichtlichem: Denn „Philosophie ist seine Zeit in Gedanken erfasst“ (Hegel). Mehr noch als Gefangene des Unbewussten sind wir nämlich Gefangene des Geistes der Zeit und seiner Denk- und Anschauungsroutinen. Wenn nicht freizumachen, so ist es doch das Ziel der philosophischen Praxis, über solche Bedingtheiten aufzuklären.
Philosophische Praxis versteht sich aber nicht nur als Alternative zur psychologischen Praxis im Dienste einer Aufklärung über sich selbst und, darüber hinaus, über die Bedingtheiten der Zeit. Vielmehr ist Philosophieren je schon ein Selbstzweck, der nicht über Lebenskunst aufklärt oder zu ihr hinführt, sondern eine solche ist. Gemäß einem Wort von Novalis: „Philosophistisiren ist dephlegmatisieren – Vivifizieren“ wirkt Philosophieren belebend und erhebend – und dies hat nichts mit Esoterik zu tun.
Sollten Sie Interesse an einem Gespräch haben, melden Sie sich telefonisch oder auch schriftlich zur Vereinbarung eines Erstgesprächs zum Kennenlernen.
Philosophisches Seminar
Im Rahmen der VHS Rüsselsheim finden halbjährlich Philosophie-Seminare (Philosophie am Wochenende) statt – in der Regel trifft man sich jeden zweiten Samstag 11.00 bis 12.30 Uhr.
Eines der letzten Seminare wurde wie folgt beschrieben:
Auf der Grundlage von Andreas Reckwitz: Das Ende der Illusionen (2019), diskutieren wir Politik, Ökonomie, Kultur und Individuum in der Spätmoderne, den Wertewandel der letzten 50 Jahre, die erschöpfte Selbstverwirklichung, die Paradoxien der gegenwärtigen Emotionskultur, die Grenzen des Liberalismus und vieles mehr, was im Detail durchaus schon länger die Feuilletons beschäftigt. In seiner Essaysammlung gelingt es Reckwitz jedoch, die scheinbar disparaten Momente und Ebenen in ein Bild einzufügen, das eine klarere Sicht auf die Gegenwart möglich macht.
Ort: Rüsselsheim Bildungszentrum Landrat-Harth-Heim; Raum 4
Philosophisches Café Griesheim
Das Philosophische Café Griesheim ist eine Gesprächsrunde in gemütlicher und anregender Atmosphäre, welche dem Austausch von Ideen und Gedanken zu einem Thema dient. Es richtet sich an jeden, der seine „Ansichten“ einer kleinen Gesprächsrunde aussetzen möchte – Unterschiede hinsichtlich des Alters, der Bildung, der Weltanschauung und dergleichen mehr sind sehr erwünscht – garantieren sie doch eine Vielfalt an Meinungen und Erfahrungen.
Im Mittelpunkt steht der lebendige Austausch zu lebens- und gesellschaftsnahen Themen, nicht zu theoretischen Problemen oder lebensfernen Philosophien. Insbesondere soll der Versuch gewagt werden, brisante Zeitgeistthemen sachlich einzukreisen, und Ideologien, soweit dies möglich ist, als solche kenntlich zu machen.
Als Moderator der Runde werde ich die Themen vorgeben – gerne auch auf Wunsch der Teilnehmer -, und in sie einführen. Es herrscht kein Redezwang – wer möchte, kann auch erst mal zuhören.
Das Philosophische Café Griesheim befindet sich gegenwärtig in der Planung – für Interessebekundungen und Ideen bin ich dankbar.
Fortbildung in Italien bei Neapel
Bildung, Kultur und Identität: Philosophische Reflexionen zur europäischen Identität
Bildungsurlaub Osterferien (Hessen) 2023
In der Villa Crawford in Sorrento (Video)
Beschreibung
Bildung wird häufig mit Kultur und Identität zusammengedacht (z.B. Manfred Fuhrmann: Bildung. Europas kulturelle Identität). Die Intention des Seminars ist es, den verschiedensten Facetten dieser Konzepte nachzugehen und ihre Überlappungen aufzuspüren, durchaus auch gegen den herrschenden Zeitgeist. Dabei werden einerseits unterschiedliche Positionen der Philosophiegeschichte fruchtbar gemacht, die auch heute noch relevant sind, andererseits findet die Auseinandersetzung stets vor dem Hintergrund prominenter aktueller Zeitdiagnosen und Gesellschaftsanalysen statt (Z.B. „Das Ende der Illusionen“, 2019, Andreas Reckwitz). Philosophen werden nicht wie an einer Perlenkette aufgereiht, dienen nur der Personifizierung möglicher Positionen, sind nicht Selbstzweck. Der Fokus liegt also auf dem Thema, nicht auf einzelnen Philosophen.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an alle, die philosophisch vertieft über Bildung, Kultur und Identität in ihrer Verzahnung mit Politik und Gesellschaft nachdenken wollen. Philosophische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich – wer solche hat, wird gleichwohl auf seine Kosten kommen.
Veranstaltungsort
Die Villa Crawford in Sorrento, ab 1885 von dem amerikanischen Schriftsteller Francis Marion Crawford sukzessive umgebaut, bietet großzügige Denkräume in einem hochkulturellen Ambiente des 19. Jahrhunderts. Die Ausblicke auf den Golf von Neapel, dem Vesuv und die Inseln Ischia, Procida und Capri verführen gleichsam auf den Fersen von Goethes Italienischer Reise, auf die im Seminar immer wieder zurückgegriffen werden soll, zur philosophischen Reflexion über europäische Kultur und Identität.
Wir haben die Triftigkeit unserer Erklärung nicht nach der Anzahl uninterpretierter Daten und radikal verdünnter Beschreibungen zu beurteilen, sondern danach, inwieweit ihre wissenschaftliche Imagination uns mit dem Leben von Fremden in Berührung zu bringen vermag. Es lohnt nicht, wie Thoreau sagt, um die ganze Welt zu reisen, bloß um die Katzen auf Sansibar zu zählen.“ (C. Geertz, Dichte Beschreibung, 1983, S. 24)
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Ihre Beweggründe:
Sie schreiben eine wissenschaftliche Arbeit, aber Sie kommen nicht weiter, Sie sind festgefahren, es gelingt Ihnen nicht, Ihre Arbeit zufriedenstellend zu gliedern, Ihnen fehlt ein geduldiger und erfahrener Gesprächspartner, Sie würden einfach gerne jemandem, dem das Verfassen von kleineren und größeren wissenschaftlichen Arbeiten vertraut ist, Ihre Thesen vortragen.
Einschränkung:
Ich kann mich nicht jedes Themas annehmen, aber ein Versuch könnte sich lohnen.
Die Bergluft und die himmlische Aussicht sollten mich von aller Philosophie kurieren […]
Reisen lern ich wohl auf dieser Reise, ob ich leben lerne, weiß ich nicht. (Goethe: Italienische Reise)
Philosophische Reisen
Eine Woche Philosophieren in Kroatien
In Žman, einem kleinen, traditionsbelassenen Ort auf Dugi Otok, der äußersten Insel eines Archipelagus, welcher der einst venezianischen Hafenstadt Zadar vorgelagert ist, finden wir Muße, um morgens zu philosophieren, nachmittags alleine oder in der Gruppe zu baden oder im Angesicht des Meeres zu sinnieren und abends bei einem geselligen Glas Wein den Tag zu beschließen.
Über mich
Die kranke Seele gesundet nicht, indem sie an ihren armseligen Konflikten herumlaboriert, sondern indem sie sich in edle Konflikte stürzt. (Nicolás Gómez Dávila)
- Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung als Zivildienstleistender.
- Studium der Philosophie in Konstanz, Freiburg und Berlin bei Rainer Marten, Ernst Tugendhat und Michael Theunissen.
- Promotion über Friedrich Schiller zwischen Aufklärung und Romantik
- Mehrjährige freiberufliche Tätigkeit in Schweden als Sprachlehrer und Berater für interkulturelle Kommunikation (Deutsch-Schwedisch) in der freien Wirtschaft.
- Zehn Jahre Philosophielehrer in Schweden an einem Gymnasium (Katedralskolan) in Linköping.
- Seit elf Jahren Philosophie-, Ethik- und Deutschlehrer an einem Gymnasium in Deutschland.
- Seit fünf Jahren Philosophie-Dozent in der Erwachsenenbildung an der VHS Rüsselsheim.
- Dreijährige Ausbildung zum Philosophischen Praktiker bei Dr. Gerd Achenbach.
- Verheiratet, zwei Kinder.
PUBLIKATIONEN
Den Flug des Denkers hemme ferner keine Schranke: Schiller in Schweden zwischen Aufklärung und Romantik, Palaestra, 2014.
https://books.google.de/books?id=SG4MBAAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false
Kung och bonde äro bröder, Samlaren, 2010, 108-169.
http://www.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2%3A438168&dswid=-4989
Im Schlachthaus des Daseins, Vorwort zu: Ich erschoss Paolo Coelho, Zambon, 2014, 7-12.
REZENSIONEN ÜBER GRAF
Nikolas Immer, ifb. (Informationsmittel für Bibliotheken)
https://ifb.bsz-bw.de/bsz401356825rez-1.pdf
Roland Lysell, Samlaren, 2015, Seite 309-313.
https://uu.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2%3A911541&dswid=-6164
ÜBERSETZUNGEN
Staffan Vahlquist: Ich erschoss Paulo Coelho, Zambon, 2014. (Übersetzung aus dem Schwedischen)
https://www.hammett-krimis.de/krimis/kriminalroman/25807-Vahlquist–Staffan_Ich-erschoss-Paulo-Coelho
Emanuele Ciccarella: Ethik und Ernährung, Zambon, 2014. (Übersetzung aus dem Italienischen)
https://www.che-chandler.de/details/inf1100268307/ethik-und-ern%C3%A4hrung-emanuele-ciccarella/
Staffan Bengtsson, Von Deutscher Baukunst – über eine deutsche Kunst, Texte zu bauen, in: Darum ist die Welt so groß: Raum, Platz und Geographie im Werk Goethes, 2014, 107-156. (Übersetzung aus dem Schwedischen)
https://www.academia.edu/35078157/_Von_Deutscher_Baukunst_%C3%9Cber_eine_deutsche_Kunst_Texte_zu_bauen_pdf
Impressum / Kontakt
Inhaltliche Verantwortung
Dr. Harald Graf
Bahnhofstraße 18
64347 Griesheim
E-Mail: graf@philosophische-praxis.eu
+49 – (0)17672521387
Meine Nachricht an Dr. Harald Graf
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